Nie wieder Hausaufgaben

Als eine von 14 Schulen in ganz Hessen bekam die Ludwig-Uhland-Schule das Zertifikat zur pädagogisch selbstständigen Schule. „Geändert haben wir dafür nichts“, sagt Schulleiter Jan-Hendrik Schneider. Er bewarb sich für die Förderung des hessischen Kultusministeriums mit dem, was die Schule sowieso schon macht: Die Schüler in Entscheidungen einbinden – und keine Hausaufgaben aufgeben.

Stattdessen gebe es in der Uhland-Schule die Lernzeit, erklärt Konrektorin Anke Fink. Die Schüler überlegen mit den Lehrern, was ihre individuellen Baustellen sind, und sie bearbeiten dann gezielt Aufgaben, die ihre Probleme betreffen. Das geschehe am Vormittag in der Schule, zusammen mit dem Lehrer. Schneider sagt: „Das Problem mit den Hausaufgaben ist doch: Diejenigen, die im Unterricht nichts verstanden haben, bekommen die Hausaufgaben daheim auch nicht hin. Und diejenigen, die es im Unterricht schon verstanden haben, die langweilen sich.“

Das zweite Konzept, mit dem sich die LUS bewarb, heißt „Schule anders“: Fink erklärt: „Das sind zwei Wochen im Schuljahr, in denen die Schüler an eigenen Projekten arbeiten und sie auch vorstellen.“ So haben Grundschüler zum Beispiel einen Film über die Fische der Nordsee gedreht. „Das sind richtige Experten geworden“, sagt Fink. Wenn die Kinder Stoff lernen, der sie interessiere, behalten sie den auch besser, erklärt Schneider. Deswegen wollen sie die Kinder stärker darin einbeziehen, was sie lernen. Sie sollen weiterhin Schreiben und Rechnen lernen. „Aber was sie gerne lesen möchten, darüber kann man mit ihnen reden“, sagt Schneider. Mit dem Zertifikat bekomme die Schule dafür jetzt vier zusätzliche Wochenstunden Personalkosten vom Land bezahlt.